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Ästhetik und Wirkung
Ästhetik und Wirkung

Im Folgenden will ich mich einmal ein wenig über die Ästhetik der Natur und mit deren Wirkung auf den Betrachter auslassen. Es ist unbestritten, dass eine solche Wirkung ...von schön, harmonisch, ausgeglichen, erhaben, majestetisch, bizarr, langweilig, würdevoll, ansprechend, abweisend...was auch immer... sich immer im Auge des jeweiligen Betrachters abspielt, seiner ureigensten Erfahrungswelt angebunden ist, aus seinen ureigensten Emotionen und Assoziationen heraus erwächst und von daher jeglicher Bewertung entzogen ist. Es gibt kein-richtig- oder- falsch-, kein- gut- oder- schlecht-, kein "geht nicht" ...-unstimmig- etc. Es ist vielleicht möglich, sich annähernd  über philosophische Konstruktionen, einer bewährten Konvention anzunähern, sie bleibt dennoch immer nur eine Plattform, eine Basis für das eigene Empfinden dessen was man selbst wahrnimmt. Somit kann vielleicht mein Hinweis auf solche Betrachtungsweisen, die aus der Zenphilosophie erwachsen, wie ein nutzbringendes Werkzeug betrachtet werden, mit Hilfe derer eigenes Schaffen an Naturobjekten aus der Erfahrung heraus zu gesteigerter und gerichteter Wahrnehmung beim Betrachter führen kann.  

Sieht man sich einmal die gestalterische Wirkung der Natur an, kann man erkennen, dass hier niemals eine Ordnungskraft tätig ist, kein gerichtetes Sortieren und Einkategorisieren nach Größe, Stärke, Proportionalität etc., sondern alles Erscheinen ist die Folge von Gegebenheiten, Reaktionen auf ungerichtete Einflüsse, das Unterbrechen von Energieströmen und deren Wiederherstellung etc. . Nicht die harmonische Konstruktion, die Gleichförmigkeit, das Geordnete, das sich immer wieder spiegelnde ist dessen Ausdruck, sondern die Disharmonie, das Ungeordnete, das aus der Situation und den Umständen Erwachsene zeigt diesen Kampf ums Dasein, des Überlebens ...des Wachsens und Bestehens.

Diesem Grundgedanken folgt die Gestaltung von Bonsai und führt auch darüberhinaus in besonderer Weise dazu, die Natur mit all ihren gestalterischen Elementen und Bedingungen im Besonderen wahr zu nehmen und ihre Geschichten, die sie in den kleinsten Dingen zu erzählen weiß , lesen zu lernen.

Gebirgslandschaft mit alten Kiefern im Kampf ums Überleben

Ein Zeugnis solcher Extremstandorte mit all ihren widrigen Beeinflussungen geben Totholzberreiche wieder wie sie auf den folgenden Aufnahmen zu sehen sind. Jahrzehnte langes Einwirken hinterläßt seine unverkennbaren Spuren ...kein Künstler könnte dies besser Nachbilden ...

Totholzberreich(Schari)bei einem alten Yamadori

Totholzberreich mit besonderer Ästhetik
Treten solche Totholzberreiche an einem Bonsai auf, erzählen sie in besonderem Maße Geschichten über die Zeit ...Hier bei einer sehr alten Kiefer die auch über die über Jahrzehnte ausgebildeten Etagen und der Astführung ihr Alter deutlich zu Tage trägt.

Sehr alte Mädchenkiefer ca.180 Jahre alt

In besonderer Weise sind sogenannte Schimpaku Wacholder geeignet solche Totholzberreiche in die Gesamtform zu integrieren und zur Kunst hervor zu treten . Hier kommt einem spontan die Wirkung von Sonne, Wind und widrigsten Bedingungen des Wachstums in den Sinn die über Jahrzehnte bis Jahrhunderte wirksam waren...

Ein sehr , sehr alter Juniperus, als Yamadoripflanze durch enen Meister zur Perfektion gearbeitet
So etwas gibt es auch als Laubbaum , hier spielt dann nicht der Totholzberreich eine Rolle sondern die über Jahrzehnte erarbeitete , feine Verzweigung, die konische Stammform, das harmonisch-disharmonische Erscheinungsbild. Hier einmal gezeigt an einem sehr alten Acer palmatum im Frühjahr kurz vor der Entfaltung seines roten Laubes. Hier sind es die Astlöcher entfernter Astpartien die Geschichten erzählen können.Ein sehr harmonisch ausgearbeitetes Bild eines alten Ahorn
In der Kombination mit japanischen Elementen kann daraus sogar ein Kunstwerk über das Kunstwerk werden dessen Abbildung berreits einen neuen Kunstwert erhält ...

Hier wird die Abbildung von Naturkunst selbst zur Bildskulptur
Die Japaner gestalten sogar ihre Gärten in der Form, dass deren Betrachtung wie ein riesiger Meditationsraum wirkt und der Ausblick zur Kunsterfahrung.Ein wunderbarer Garten wird zum Bild
Die Mädchenkiefer rechts einmal im Großformat ... einfach beeindruckend...

eine sehr , sehr alte Pinus parviflora ...Mädchenkiefer

Vielleicht ist ein wenig deutlich geworden, auf welchen Weg man sich machen kann um Bonsai zu gestalten und das es nicht nur um ein Beschneiden und Verkrüppeln von Bäumen geht, sondern ganz andere Ebenen beschritten werden können, die das Erleben von Natur über den Jahresverlauf, neue Sichtweisen im Betrachten und Erfahren von Natur, gestaltersche Möglichkeiten und Einflußnahme eröffnen, den Horizont erweitern, Meditationsräume schaffen und und und ... Es macht einfach Spüaß sich infizieren zu lassen ...von diesem Bonsaivirus.

Oder einmal eine andere Art einer Landschaft kreieren...vielleicht aus alten Kakteen die irgendwo seit langer , langer Zeit herumstehen und nur geringen ästhetischen Ansprüchen genügen ...Diese alte Pflanze wurde mir liebenswürdigerweise von einer lieben Salsera ( Danke Gudrun )  überlassen und als kleiner Landschaftsausschnitt gestaltet. So kann das Auge doch ganz anders auf Wanderung gehen ..., oder ?

Eine wunderschöne Kakteenlandschaft